Vegetationszonen
Bei der Pflanzenwelt der Galápagosinseln
ist eine deutliche Zonierung zu beobachten. Sie steht in unmittelbarem
Zusammenhang mit der Lage über dem Meeresspiegel und der Niederschlagsmenge.
Man unterscheidet bis zu sieben Vegetationszonen, abhängig von der
Höhe der Inseln sind diese Zonen mehr oder weniger ausgeprägt.
So gibt es z. B. auf Santa Cruz sieben, dagegen auf San Cristóbal
nur vier Zonen.

1= Litoral- oder Küstenzone, 2= Aride oder Trockenzone, 3= Übergangszone,
4=Scalesia-Zone, 5= Braune Zone, 6= Miconia-Zone, 7= Pampa-Zone
Litoral- oder Küstenzone (0-10 m)
Da die Küste ein Extremstandort ist, gedeihen dort nur Pflanzen, die eine hohe
Salztoleranz besitzen. An steinigen geschützten Küstenabschnitten findet man
vorzugsweise verschiedene Mangrovenarten, auf Sandstränden eher sukkulente
Kräuter und Sträucher.
Aride oder Trockenzone (10-100 m)
Flächenmäßig ist die Trockenzone die größte Vegetationszone
mit der größten Anzahl an Endemiten. Diese Pflanzen haben Strategien
entwickelt, um trotz der hier vorherrschenden Trockenheit zu überleben, durch
tiefreichendes Wurzelsystem, Laubabwurf in der Trockenzeit oder die Reduktion der Blätter
trotzen sie dem ariden Klima. Typische Pflanzen der Trockenzone sind: Croton
scouleri, Balsambäume, Mezquite-Sträucher, Parkinsonien, Castela
galapageia, scutia pauciflora, Gelbe Cordien, Galápagos-Baumwolle,
Galápagos-Passionsblume, verschiedene Baumopuntien, Galápagos-Säulenkaktus
und Lavakaktus.
Übergangszone (100-200 m)
Hier findet man sowohl trockne, als auch feuchte Klimabedingungen. In dieser Mischzone
werden Trockenpflanzen allmählich von immergrünen Arten abgelöst wie
Gräsern, Farnen, Korallenbäumen, Galápagos-Guaven, Piscidia carthagensis,
Lebermoosen, Bartflechten, Tournefortia-Arten und Psychotria ruficeps.
Scalesia-Zone (200-400 m)
Durch häufige Niederschläge und die hohe Luftfeuchtigkeit während der
Garúa-Zeit findet man hier ein üppiges Pflanzenwachstum. Der Boden ist durch
verwesendes Pflanzenmaterial außerodentlich fruchtbar. Typische Pflanzen der
Scalesia-Zone sind: Scalesien, Katzenkralle, Moose und epiphytische Pflanzen
wie Farne, Orchideen, Galápagos-Misteln und die einzige auf Galápagos
vorkommende Bromelienart Racinaea.
Braune Zone (400-450 m)
Diese Zone ist durch die Einwirkung des Menschen inzwischen fast vollständig
verschwunden, einige Überreste dieser Zone findet man noch im Norden von Santa Cruz.
Hier wachsen vorwiegend Zantoxylum fagara, Tournefortia pubescens, Acnistus ellipticus
und Lebermoose. Die Bäume werden von Epiphyten überwuchert und nehmen
während der Trockenzeit eine bräunliche Farbe an.
Miconia-Zone (450-550 m)
Diese Zone findet sich nur auf Santa Cruz und San Cristóbal. Dort bedecken
Miconia-Sträucher der Art robinsoniana die Hänge. Sie sind bewachsen von
Lebermoosen, dazwischen gedeihen Farne und Bärlappgewächse. Auch diese Zone
wurde durch den Eingriff des Menschen (Rodung und Einfuhr von Guaven und Chinarindenbäumen)
fast zerstört.
Pampa-Zone (ab 550 m)
Charakteristisch ist das fehlen von Sträuchern und Bäumen. In dieser feuchtesten
aller Zonen gedeihen Farne, Gräser, Bärlappgewächse, Moose und der
über 3 m hohe Baumfarn.
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