Santiago

Shuttle-Aufnahme: Santiago Santiago, auch San Salvador genannt, ist mit 585 km² die viertgrößte Insel. Der 907 m hohe Vulkan Cerro Cowan im Nordwesten ist schon lange nicht mehr aktiv. Um die Sullivan Bay findet man eine urtümliche Vulkanlandschaft aus schwarzem Basalt aus jüngerer Zeit und rötlichen Schlackekegeln älteren Datums. Hier kann man sehr schön Pahoehoe-Lavastrukturen studieren. Die Buccaneer Cove war früher ein beliebter Unterschlupf für Piraten, wo sie Wasservoräte auffüllen konnten und Riesenschildkröten als Proviant mitnahmen.

Im südlichen Teil der James Bay in Puerto Egas findet man ausser einigen verfallenen Häusern einen mit Meerwasser gefüllten Krater, aus dem früher Salz gewonnen wurde, der aber inzwischen ein Flamingo-Schutzgebiet ist.

Santiago weist sehr große Zerstörungen der ursprünglichen Landschaft durch eingeführte Haustiere wie Esel, Ziegen und Schweinen auf. Durch sie verschwanden viele Trockenpflanzen. Überweidung und das Wühlen der Schweine führte zu starker Erosion des Bodens. Ziegen und Schweine wurden inzwischen zum Abschuß freigegeben, manche Gebiete wurden eingezäunt, um weiteren Schaden zu verhindern.

Pflanzen:

Castela galapageia*, Scutia pauciflora, Balsambäume, Gräser, Lavakakteen*, Mollugo, Mangroven, Salzbüsche.

Tiere:

Flamingos, Galápagos-Tauben*, Galápagos-Spottdrossel*, Galápagos-Tyrannen*, 10 Arten Darwin-Finken*, Galápagos-Bussard*, Rubintyrannen, Lavareiher*, Krabbenreiher, Rote Klippenkrabben, Braunmantel-Austernfischer, Steinwälzer, Wanderwasserläufer, Meerechsen*, Galápagos-Seelöwen*, Galápagos-Seebären*, Lavaechsen*, Geisterkrabben, Seepocken, Einsiedlerkrebse, Grüne Seeigel*, Bleistiftseeigel, Grüne Meeresschildkröten, Große Tümmler, Galápagos-Winkerkrabbe*, Braunpelikane, Blaufußtölpel, Heuschrecken, Skorpione.

*=endemisch

Besuchspunkte:

Beim Besuch der Sullivan Bay sollte man am besten feste Schuhe anziehen, da der Weg über verschiedene junge Lavaformationen führt. Hier gibt es Lavakakteen und andere Pionierpflanzen zu sehen, Lavaechsen und mitunter auch Funde von Obsidian.

In der Buccaneer Cove kann man an den Tuffklippen entlangfahren und die dort lebenden Seevögel beobachten.

In den Brackwasserlagunen der Espumilla Bay gibt es Knopfmangroven und Schwarze Mangroven zu sehen. Der Weg führt zu schönen Balsambaumwäldern, in denen viele Landvogelarten heimisch sind.

In Puerto Egas gibt es verschiedene Wege zu erkunden. Entweder wandert man zur Lavaküste südlich der James Bay um Galápagos-Seebären zu sehen und eventuell an der Küste zu tauchen, oder man besucht die ehemalige Krater-Salzmine, um Flamingos oder Galápagos-Bussarde zu beobachten. Ausserdem ist eine Wanderung zum Sugarloaf (Tuffkegel) möglich, an dessen Fuß es eine Süßwasserquelle gibt. Dort kann man Vögel beobachten und Heuschrecken oder Skorpione entdecken.

Dicht vor der Ostküste Santiagos liegt die kleine Insel Sombrero Chino, deren alter Krater stark an einen Chinesenhut erinnert. Hier gibt es Seelöwen und gute Schnorchelmöglichkeiten.

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