Galápagos-Seelöwen


Die verspieltesten unter den Galápagostieren sind eindeutig die Seelöwen. Sie sind an fast jedem Strand der Inseln zu Hause und begrüßen die Besucher stets mit einem freundlichen "Örk! Örk!" Auch im Meer beim Schnorcheln oder Tauchen sind sie immer für einen Scherz aufgelegt. Sie pirschen sich heimlich von hinten heran, lachen den verdutzten Menschen in ihre Taucherbrillen und schießen übermütig wieder davon. Ihre Schwimmkünste und Kapriolen, die sie im Wasser vollführen lassen jeden noch so sportlichen Schwimmer ziemlich alt aussehen. Das macht sie aber keineswegs überheblich, wie man meinen könnte. Im Gegenteil, sie behandeln die Menschen ausserordentlich freundlich, lachen viel und sind ausserdem ziemlich neugierig. Die einzigen Seelöwen, die mit Vorsicht zu genießen sind, sind die völlig gestreßten Seelöwenbullen. Sie haben eigentlich nie mal Zeit zum Ausruhen, weil sie ständig auf einen ganzen Harem ausgelassener Weibchen und Kinder aufpassen müssen oder damit beschäftigt sind, andere Seelöwenbullen, die sie mit purer Gewalt vertreiben wollen, zu verjagen. Dabei übersehen sie auch schon mal im Übereifer, dass ein Eindringling kein Rivale ist, sondern nur ein harmloser Tourist, der ein paar nette Fotos fürs Fotoalbum knipsen will. Wenn man nicht gerade selbst betroffen ist, sieht das umwerfend komisch aus, wie ein 300 kg schwerer Bulle überraschend schnell einen völlig in Panik fliehenden Touristen in knappen Shorts und Gummilatschen verfolgt.

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