Fregattvögel - die Piraten der Lüfte
Früher gab es tatsächlich Piraten auf den Galápagosinseln. Heute machen die Fregattvögel
diesem Berufsstand alle Ehre.
Mit einer Flügelspannweite von 2,5 m und nur ganzen 2 Kilo Gewicht sind sie die besten und wendigsten Flieger
aller Vögel auf Galápagos. Das müssen sie auch sein, denn sie haben einen entscheidenden Nachteil den anderen
Vögeln gegenüber: sie können nicht ins Wasser eintauchen, weil sie ihre Federn nicht einfetten können, um ein
wasserdichtes Gefieder zu haben. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ein paar fliegende Fische zu fangen oder
anderen Seevögeln die gefangenen Fische abzujagen. Dabei gehen sie nicht gerade zimperlich vor. Sie stürzen sich in
der Luft auf die schwer mit Fisch beladenen Seevögel, ziehen sie an den Federn und versetzen ihnen so lange kräftige
Schnabelhiebe, bis diese völlig entnervt ihre Beute rausrücken, um ungestört weiterfliegen zu können. Die Fregattvögel
fangen die Fische in der Luft auf und verspeisen sie. Es kann allerdings auch passieren, daß andere Fregattvögel ihnen die soeben
erbeuteten Fische wieder abjagen wollen. Sie streiten und kämpfen dann in der Luft um jedes kleine Stückchen Fisch, wobei
es im Eifer des Gefechtes öfter passiert, das die Fische einem völlig unbeteiligter Pelikan, der auf dem Wasser rumschwimmt, direkt
in den Schnabel fallen.
Wenn die Fregattvogelmännchen eine Familie gründen wollen, schmücken sie sich mit knallroten aufblasbaren
Kehlsäcken, die wie herzförmige Luftballons aussehen. Sie sitzen in den Büschen rum und warten, bis ein Weibchen vorbeifliegt. Dann
strecken sie ihre Flügel weit aus, schütteln ihren prall aufgeblasenen Kehlsack und krächzen, was das Zeug hält, um gesehen zu
werden. Die Weibchen suchen sich nur die schönsten Männchen aus, die anderen haben Pech gehabt oder müssen es halt noch mal versuchen.
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