Isabela

Shuttle-Aufnahme: IsabelaMit 4588 km² ist Isabela die größte Insel des Archipels. Sie setzt sich aus fünf Schildvulkanen zusammen, die wahrscheinlich zunächst getrennt voneinander entstanden und erst durch die ausströmmende Lava zu einer Insel zusammenwuchsen. Im Norden sind die Vulkane Wolf (mit 1677m der höchste), Darwin und Alcedo, im Süden die Vulkane Sierra Negra und Cerro Azul. Der im Nordwesten liegende Vulkan Ecuador wurde bereits zur Hälfte vom Meer verschlungen. Wolf, Cerro Azul und Sierra Negra sind noch aktiv, bei denanderen kam es in den letzten Jahrzehnten nicht mehr zu Ausbrüchen. Jeder dieser Vulkane ist als ökologische Insel anzusehen, da die sie umgebenden kahlen Lavafelder eine unüberwindliche Barriere für die meisten Lebewesen sind, so hat z.B. jeder Vulkan eine eigene Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte hervorgebracht.
Im Süden liegt das Hafenstädtchen Puerto Villamil (ca.1000 Einwohner), 20km davon entfernt das Dorf Tomás de Berlanga. Beide Orte wurden 1897 von dem Ecuadorianer Don Antonio Gil gegründet. Puerto Villamil war in den vierziger Jahren bis 1959 Strafkolonie, die Muro de Las Lágrimas, eine 150m lange und bis 10m dicke Mauer erinnert an den damals harten Strafvollzug; sie wurde nur um der Arbeit willen errichtet.

Tiere:

3 Vulkan-Unterarten der Galápagos-Riesenschildkröten*, 10 Arten Darwinfinken*, Grüne Meeresschildkröten, Meerechsen*, Flugunfähige Kormorane*, Flamingos, Galápagos-Pinguine*, Galápagos-Spottdrosseln*, Galápagos-Tyrannen*, Blaufußtölpel, Braunpelikane, Noddies, große Landleguane*, verwilderte Esel, Galápagos-Seelöwen*, Lavareiher*, Bahama-Enten, Teichhühner, verschiedene Reiher, Libellen, Stelzenläufer, Regenbrachvögel, Sanderlinge, Amerikanische Sandregenpfeifer, Galápagos-Bussarde*.

Pflanzen:

Scalesien*, Tournefortia, Psychotria ruficeps, Galápagos-Guaven*, Galápagos-Baumfarne*, verschiedene epiphytische Farne, verschiedene Moose, Gräser, Balsambäume, Baumopuntien*, Mangroven, Waltherien, Croton scouleri-Sträucher*, gelbe Cordien, Galápagos-Baumwolle Scalesia affinis*, Macraea laricifolia*, verschiedene Akazienarten, Darwiniothamnus tenuifolius-Stäucher*, Lavakakteen*, Orchideen.

*=endemisch

Besuchspunkte:

Wer ein paar Tage auf eigene Faust in Puerto Villamil verbringen möchte, kann in Puerto Ayora auf Santa Cruz eine Überfahrt dorthin per Luft oder per Boot buchen. Nimmt man das "Speedboat" (ein Fiberglasboot mit starkem Außenbordmotor), sollte man unbedingt seefest sein und keinerlei Komfort erwarten. In Puerto Villamil angekommen, wird man am Hafen von einem Ranchero aufgelesen und in den nahegelegenen Ort gebracht. Eine empfehlenswerte Unterkunft ist das Hotel "Ballena Azul" mit hübschen Cabañas direkt am Strand. Die freundliche Besitzerin Dora Gruber hilft bei der Organisation von Ausflügen und verwöhnt ihre Gäste mit ihrer ausgezeichneten Kochkunst.
Von Puerto Villamil aus führt ein gut ausgeschilderter Weg zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung: zu Brackwasserlagunen mit Flamimgos und seltenen Stelz- und Seevögeln, zu abgeschiedenen kleinen Buchten und zur Schildkrötenaufzuchtstation. Bei diesem Ausflug sollte man auf keinen Fall den Insektenschutz vergessen und ausreichend Trinkwasser dabei haben.
Eine Wanderung zur Muro de las Lágrimas führt über einen abwechslungsreichen sehr heißen und nicht enden wollenden Weg (Trinkwasser nicht vergessen!). Unterwegs kommt man an einem Aussichtshügel vorbei, den man auf jeden Fall besteigen sollte, denn man wird durch eine atemberaubende Aussicht belohnt.
Eine andere lohnende Tagestour ist ein Ausflug zum Volcán Chico. Zunächst geht es mit dem Fahrzeug ins Hochland nach Santo Tómas, dort steigt man aufs Pferd um und reitet weiter zur Caldera des Sierra Negra bis zum Volcán Chico, der 1979 seinen letzten größeren Ausbruch hatte. Schließlich geht es zu Fuß weiter (festes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich) durch eine bizarre Lavalandschaft mit rauchenden Fumarolen.

An der Westküste kann man in der Bahía Elisabeth entlang der Mangroven vom Boot aus Haie, Rochen und Wasserschildkröten beobachten, auf den Seevögelfelsen leben Galápagos-Seelöwen, Meerechsen, Blaufußtölpel, Braunpelikane, Flugunfähige Kormorane und Galápagos-Pinguine.

Etwas nördlicher in der Bahía Urvina gibt es Flugunfähige Kormorane und Landleguane zu sehen.

Noch weiter nördlich liegt der Besuchspunkt Tagus Cove. Dort kann man an der Steilküste Seevögel und große Meerechsen beobachten, die Lavafelder des Vulkans Darwin und den Darwin-See besichtigen und unterwegs in der Trockenvegetation verschiedene Darwinfinken und andere Landvögel entdecken.

Punta Tortuga bietet einen schwarzen Badestrand und es gibt Mangrovenfinken zu sehen.

Ganz im Norden liegt Punta Albemarle, eine ehemalige Radarstation, wo es Meerechsen, Flugunfähige Kormorane und Galápagos-Pinguine zu sehen gibt.

Für die Ersteigung des Vulkans Acedo benötigt man eine Sondererlaubnis der Nationalparkverwaltung, 2-3 Tage Zeit und ein gewisses Maß an Fitness. Ausrüstung und Verpflegung müssen durch schwieriges Gelände zum Kraterrand selbst getragen werden. Dort kann man die Riesenschildkröten beobachten und unterwegs herrliche Ausblicke genießen.

Am Punta Moreno kann man die wilde Schönheit ausgedehnter Lavafelder genießen und in Felsentümpeln Flamingos, Reiher und andere Vögel beobachten.


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